Serbien: Raucherparadies

Der 31. Januar war in Serbien der ‘Tag gegen das Rauchen’, aber wie ein serbischer Blogger feststellt: “Serbien ist für Raucher das Paradies und El Dorado.”

Predator schrieb am 29. Januar auf Serbisch:

Ein gesetzlicher Giftmörder herrscht in serbischen Städten, Dörfern und auf unseren Plätzen. Für Raucher gibt es kein größeres Mekka, El Dorado oder Paradies als Serbien. Die Leute rauchen einfach überall […]. Täglich sehe ich Raucher in den belgrader Bäckereien, Fleischereien, Konditoreien, Krankenhäusern, Büro und Regierungsgebäuden. Natürlich hängt dort überall das offizielle “Rauchen Verboten”-Schild.

Neujahr sah ich einen Bäcker, der 5 Minutenlang in seinem Laden rauchte. Er verstreute die Asche rund um den Teigmixer. Wisst ihr, was er dann getan hat? Er trat die Kippe auf dem Boden aus und knetete seinen Pizzateig weiter.

Jeden Tag passieren in Belgrad solche Dinge. Es gibt niemals Reaktionen. Alle bleiben still und tun so, als würden sie nicht sehen, wie sie vergiftet werden.

Ein Serbe kam Neujahr aus den USA zurück nach Belgrad, nachdem er lang in Übersee gewesen war. Ich frage ihn nach seinem Eindruck von Serbien. Was soll ich sagen? Der Mann war schockiert davon, dass so viele Leute auf der Straße rauchen und ihre Kippen auf den Boden werfen. Er sagte, er habe nie soviel Müll, Plastiktüten, Papier und Kartons auf den Straßen der serbischen Hauptstadt gesehen. […]

Vor einigen Monaten ging Nikola Tosic auf die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen des Rauchens ein:

Die serbische Tabak-Industrie ist ein gewichtiger Teil eines Teufelskreises, der die Gesellschaft im mehrerlei Hinsicht belastet.

Den ersten Schritt macht die Regierung, indem sie die Tabak-Produktion fördert um die Qualität zu verbessern und die Preise zu senken. Es gibt eine große Nachfrage nach Zigaretten, die inländische Produktion reicht nicht aus. Dies ist die erste Belastung für die Steuerzahler. Die Regierung manipuliert die Tabak-Preise mit unserem Geld, um die Tabakproduzenten zufrieden zu stellen.

Produzenten wie Phillip Morris und British-American Tobacco machen den zweiten Schritt. Sie erpressen die Regierung, indem sie Arbeiter entlassen wenn die Situation für ihr Geschäft schlechter wird.

Die Nachfrage nach Zigaretten ist der dritte Schritt. Kaum ein Land hat so eine hohe Raucherquote wie Serbien. […]

Die medizinischen Kosten sind der vierte Schritt. Sie machen die größte Last für den Staatshaushalt aus. Raucher bekommen häufiger Krebs und Herzkrankheiten – und eine Behandlung im Krankenhaus ist sehr teuer. […]

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