Angriffe auf Gaza 2014

Am 8. Juli 2014 beginnt israelische Armee mit der Durchführung der militärischen “Operation Schutzrand”. Die ersten Angriffe erfolgen aus der Luft, dann werden Truppen für eine Bodenoffensive zusammengezogen. Augenzeugen sagen, es “regne Feuer” und über Gaza tue sich ein gewaltiger Feuerball auf.

Hier weiterlesen: Es regnet Feuer auf Gaza: Israel startet Bodenoffensive (17. Juli 2014).

Am 13. Tag der israelischen “Operation Schutzrand” steht die Wohngegend Al-Shejaia Tag und Nacht ununterbrochen unter Beschuss. Grauenvolle Szenen spielen sich ab und am Ende des Tages werden 437 Tote gezählt und tausende Verletzte. Gaza wird auch als das “größte Freiluftgefängnis der Welt” beschrieben. Auf der einen Seite grenzt es an Israel, an der anderen wird es von Ägypten blockiert. Anwohnern bleibt nicht viel, wohin sie fliehen können.

Hier weiterlesen: Tag des Grauens in Gaza: Israel bombadiert Wohngegend, 437 Tote (20. Juli 2014).

Am 24. Juli 2014 wird eine Schule in Beit Hanun beschossen, die vom Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) geführt wird. Zur Zeit des Angriffs diente sie als Zufluchtsort für Bewohner von Gaza, die vor der israelischen Offensive flohen und aus ihren Häusern vertrieben worden waren. Bei dem Angriff kamen mindestens 15 Menschen ums Leben, mehr als 200 Menschen wurden verletzt.

Hier weiterlesen: Tote nach Beschuss einer Schule der Vereinten Nationen, in der Bewohner von Gaza Zuflucht suchten (24. Juli 2014).

Bei dem sechsten Beschuss einer von den Vereinten Nationen betrieben Schule im Gazastreifen, appelliert der Sprecher des Hilfswerks UNRWA an die internationale Gemeinschaft, politische Maßnahmen zu ergreifen, die das Blutbad beenden.

Hier weiterlesen: Weitere Schule und Notunterkunft in Gaza bombardiert: Sprecher der Vereinten Nationen bricht während eines Interviews in Tränen aus (30. Juli 2014).

Ärzte und medizinische Fachkräfte leisten nicht nur übermenschliches in den Krankenhäusern, sondern berichten in ihren wenigen Pausen noch der Welt über Twitter von dem, was sie sehen.

Hier weiterlesen: Gaza: Ärzte retten unter Bombardierung Leben und twittern zwischen den Schichten bewegende Nachrichten (27. Juli 2014).

Ausländer versuchen während einer angekündigten Waffenruhe nach Ägypten zu fliehen, befinden sich jedoch plötzlich in einer Falle, als Rafah bombadiert wird und der ägyptische Grenzposten evakuiert ist. Nalan Al-Sarraj gehörte zu dieser Gruppe Flüchtlinge und berichtete uns über Twitter.

Hier weiterlesen: Bloggerin aus Gaza twittert erschütternden Bericht über ihre Flucht nach Ägypten (1. August 2014).

Relatives mourn at a hospital following an Israeli air strike that killed three members of al-Shair family, in Khan Yunis in the southern of Gaza strip on July 20, 2014.

Angehörige vor eine Krankenhaus in Khan Yunis, im Süden das Gazastreifens nach Angriffen der israelischen Armee am 20. Juli 2014.

Die Berichterstattung zu Gaza selbst steht ebenfalls unter genauer Beobachtung. Als die Tageszeitung New York Times eine ihrer Schlagzeilen ändert, löst dies umgehend massive Kritik bei Twitternutzern aus.

Hier weiterlesen: Twitternutzer stellen NY Times zur Rede für die Anpassung ihrer Berichterstattung über den israelischen Angriff auf Kinder in Gaza (19. Juli 2014).

Die fortdauernden Angriffe Israels auf Gaza werden jetzt aber auch als ein Vorwand genommen, um offen Antisemitismus zu zeigen. Das ist unter anderem in der Türkei der Fall, aber nicht nur hier. Türkische regierungsnahe Wortführer und Medien geben antisemitische Kommentare und Äußerungen von sich.

Hier weiterlesen: Türkei: Antisemitismus lodert nach israelischen Angriffen auf Gaza auf (20. Juli 2014).

Gilad Lotan schreibt über den Informationskrieg, der in sozialen Medien ausgebrochen ist und über personalisierte Propaganda, sie sich aus den Präferenzen der jeweiligen Nutzer speist. Seine Thesen belegt er mit Daten, die er in Darstellungen von Netzwerken visualisiert hat.

Hier weiterlesen: Israel, Gaza, Krieg & Daten – Die Kunst, Propaganda zu personalisieren (4. August 2014).

Die Berichterstattung in den Medien bedient sich heutzutage dutzender Infografiken und Visualisierungen. Das preisgekrönte Projekt Visualizing Palestine hilft dabei, die komplexe Realität des Alltags in Palästina zu verstehen, indem es schwer verdauliche Daten und komplizierte Details in verständliche Infografiken umsetzt, wie dieser hier:

From Visualizing Palestine Facebook page. Visit https://bit.ly/vp-violations for the raw data behind this data graphic.

Inforgrafik, die Verletzungen eines Waffenstillstands der israelischen und palästinensischen Seite gegenüber stellt. Von der Facebookseite von Visualizing Palestine. Hier finden sich die Rohdaten, aus denen sich die Grafik zusammensetzt.

Hier weiterlesen: Palästina: Den Alltag abbilden (23. Juni 2014).

Weltweite Proteste in Solidarität mit der Bevölkerung von Gaza:

Demonstranten bei dem Protest "Stoppt die Bombardierung Gazas" in Essen, Foto von Anne Hemeda am 18. Juli 2014.

Demonstranten bei dem Protest “Stoppt die Bombardierung Gazas” in Essen, Foto von Anne Hemeda am 18. Juli 2014.

In Städten überall auf der Welt gehen Menschen auf die Straße, um ihre Solidarität mit den Menschen in Gaza auszudrücken und ein Ende der Bombardierungen zu fordern.

Hier weiterlesen und Bilder von Demos an verschiedenen Orten anschauen: Die Welt solidarisiert sich mit Palästina: Proteste auf jedem Kontinent (19. Juli 2014).

Auch Syrer zeigen sich solidarisch mit der Bevölkerung von Gaza. SyriaUntold berichtet über kreative Bekundungen der Unterstützung und syrisch-palästinensischen Zusammenhalt.

Hier weiterlesen: “Syrien steht hinter euch, Gaza” (22. Juli 2014).

Ende Juli leiten palästinensische Juristen schließlich erste Schritte ein, um Israel wegen Kriegsverbrechen in Gaza vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen. Im Internet unterstützen Netzbürger dies mit der Hashtagkampagne #ICC4Israel.

Hier weiterlesen: Hashtagkampagne will Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof sehen (26. Juli 2014).

Die Organisation Jewish Voice for Peace startet die Kampagne #GazaNames und stellt ein Video zusammen, auf dem Stars und Aktivisten Schilder in den Händen halten, auf denen Namen und Alter von Opfern der israelischen Angriffe auf Gaza zu lesen sind.

Hier weiterlesen: #GazaNames: Stars und Aktivisten gedenken der Toten von Gaza (31. Juli 2014).

Colage der Bilder der Kampagne #GazaNames, getwittert von Mondoweiss.

Collage der Bilder der Kampagne #GazaNames, getwittert von Mondoweiss.

Weitere Global Voices-Berichterstattung auf Deutsch:

Auch aus dem All ist der Beschuss von Gaza zu erkennen, so twittert Alexander Gerst von der ISS aus dem Weltraum folgendes Foto:

Gaza von der ISS fotografiert und getwittert von Alexander Gerst.

Gaza von der ISS fotografiert und getwittert von Alexander Gerst.

Hier weiterlesen: Foto aus dem All: Raketenbeschuss auf Gaza (24. Juli 2014).