Kolumbien: Spanisch sprechen ist schwierig… und es gibt ein Lied darüber!

Dieser Artikel wurde von Magdalena Völk, Studierende des FTSK Germersheim, unter der Leitung von Dr. Eva Katrin Müller im Rahmen des Projektes „Global Voices“ übersetzt.

Die Brüder Juan Andrés und Nicolás Ospina

Die Brüder Juan Andrés und Nicolás Ospina

Das Musikvideo Qué difícil es hablar el español [es] („Spanisch sprechen ist so schwer!“) wurde innerhalb von sechs Tagen circa eineinhalb Millionen Mal aufgerufen: ein phänomenales, wenngleich unerwartetes Echo. So unerwartet, dass die Musiker (und Brüder) Juan Andrés und Nicolás Ospina eine neue Webseite [es] ins Leben gerufen haben, um dem Interesse und den Anfragen im Hinblick auf weitere Lieder und Songtexte gerecht zu werden

Das Lied zeigt die Probleme auf, mit denen Spanischsprecher, auch Muttersprachler, konfrontiert sind, wenn sie in eine andere Gegend ziehen, in der viele Begriffe etwas völlig anderes bedeuten. Es erzählt von einem Spanischlerner, der sich der frustrierenden Tatsache bewusst wird, noch so viel lernen zu können und doch immer wieder die einfachsten Wörter zu verwechseln, sobald er sich in einen anderen Teil der spanischsprachigen Welt begibt.

So kann es sich beispielsweise bei dem Wort „pana“ um die Stoffart „Cordsamt“, aber auch um eine Bezeichnung für einen Freund handeln. „Porro“ seinerseits ist ein kolumbianischer Rhythmus und ebenso ein Joint. Auf ihrer Webseite findet man den kompletten Liedtext [es]:

En Venezuela compré con mi plata una camisa de pana,
Y mis amigos me decían ‘Ese es mi pana, ese es mi pana!’
Y en Colombia el porro es un ritmo alegre que se canta,
pero todos me miran mal cuando yo digo que me encanta.

In Venezuela kaufte ich von meinem Zaster eine Jacke aus „pana“,
Und meine Freunde sagten mir „Das ist mein ‚pana‘, das ist mein ‚pana‘!“
Und in Kolumbien ist der „porro“ ein fröhlicher Rhythmus,
Aber hier sieht man mich schief an, wenn ich sage, dass er mir gefällt.

Das Lied besteht zum Großteil aus Wortspielen, die auf den Verwirrungen basieren, die gleich klingende Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung, vollkommen andere Wörter mit gleicher Bedeutung und verschiedene Bedeutungen eines einzelnen Worts hervorrufen können:

En Chile polla es una apuesta colectiva, en cambio en España es el pene. Alguna gente en México al pene le dice pitillo, y pitillo en España es un cigarrillo y en Venezuela un cilindro de plástico para tomar las bebidas. El mismo cilindro en Bolivia se conoce como pajita, pero pajita en algunos países significa masturbacioncita, y masturbación en México puede decirse chaqueta, que a la vez es una especie de abrigo en Colombia, país en el que a propósito una gorra con visera es una cachucha, y cachucha en Argentina es una vagina, pero allá a la Vagina también le dicen Concha, y Conchudo en Colombia es alguien descarado o alguien fresco, y un fresco en Cuba es un irrespetuoso! YA ESTOY MAMADO!

In Chile ist „polla“ eine Tippgemeinschaft, in Spanien hingegen der Penis. Manche Mexikaner nennen den Penis „pitillo“, in Spanien ist „pitillo“ der Glimmstängel und in Venezuela ein Strohhalm. Derselbe Strohhalm ist in Bolivien als „pajita“ bekannt, aber „pajita“ heißt in einigen Ländern Masturbation und Masturbation kann man in Mexiko „chaqueta“ nennen, was gleichzeitig in Kolumbien eine Art Mantel ist. In Kolumbien heißt übrigens eine Schirmmütze „cachucha“, und in Argentinien heißt „cachucha“ Vagina, aber dort nennen sie die Vagina auch „concha“ und „conchudo“ ist in Kolumbien ein Rüpel oder ein „fresco“ und ein „fresco“ ist in Kuba ein respektloser Mensch! ICH KANN NICHT MEHR!

Das Video mit spanischen Untertiteln befindet sich ebenfalls auf der Seite Universal Subtitles [es]. Jeder kann dort mitarbeiten und selbst Untertitel in anderen Sprachen hinzufügen. Der Refrain lautet folgendermaßen:

Qué difícil es hablar el español,
porque todo lo que dices tiene otra definición.
Qué difícil entender el español,
yo ya me doy por vencido “para mi país me voy.”

Spanisch sprechen ist so schwer,
denn alles, was du sagst, hat eine andere Bedeutung.
Spanisch verstehen ist so schwer,
ich gebe mich geschlagen, „ich kehre in mein Land zurück“.

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