Buddhas Perlen bringen Millionen ein für Bauern in Zentralnepal

Monk's prayer beads, Sera Monastery. Image by Flickr user Swetha R. Used under a CC license BY-ND 2.0

Mönche mit Gebetskette, Kloster Sera. Foto © Flickr-Nutzer Swetha R. CC 2.0.

Hier sind Nachrichten, die Buddhist(inn)en und Botaniker/-innen auf der ganzen Welt mit Sicherheit freuen werden: Ein spezieller Baum, der in Zentralnepal wächst und aus dessen Samen die klassischen buddhistischen Gebetsketten gemacht werden, wurde jetzt als eine neue Spezies beschrieben: Ziziphus budhensis.

Ein Forschungsartikel im indischen Journal Plant Sciences (Botanik-Magazin), geschrieben von Khem Raj Bhattarai und Mitra Lal Pathak, berichtet:

The seeds are highly valued and are used to make garlands. The garlands made by beads are used by Buddhist people for worship to ‘delight Lord Buddha’ and for spiritual peace and locally called Bodhichita. Smaller seeds are more highly prized than larger ones, and a garland of 108 beads of high values seeds costs up to 80 thousand Nepalese Rupees (ca. $800).

Die Samen sind hoch geschätzt und werden verwendet, um Gebetskränze herzustellen. Die Perlenkränze werden von buddhistischen Gläubigen verwendet bei ihren Ritualen “zu Ehren Buddhas” und für spirituellen Frieden. Lokal werden sie auch Bodhichita genannt. Kleinere Samen sind dabei noch wertvoller als größere und eine Perlenkette mit 180 hochwertigen solcher Perlen kostet rund 80.000 Rupien (circa 800 US-Dollar).

Die Bäume sind bei Buddhisten unter dem Namen Bodhichitta bekannt. Von den Bewohnern der Region werden sie Buddhachitta genannt. Bislang wachsen die Bäume nur in der kleinen Region Kavreplanchok. Diese spezielle Baumsorte ist in Nepal beheimatet, es gibt sie nirgendwo sonst auf der Welt.

Ebenfalls interessant: Botanikforscher/-innen sagen, der Buddhachitta unterscheide sich eindeutig von der Spezies Ziziphus, von der bereits bekannt ist, dass sie in Nepal wächst. Auch stimmt diese Spezies nicht überein mit den Ziziphus-Varianten, die laut Fachberichten in Indien, Pakistan, Bhutan und China zu finden sind.

Wegen des Glaubens bezüglich der Perlen sind die Bäume und die Samen, die sie produzieren, sehr begehrt. Marktpreise für die Samen, von denen man bis vor kurzem noch angenommen hatte, sie seien wertlos, sind stark gestiegen. Inzwischen sind sie in Indien, China, Singapur, Japan und Korea eine begehrte und geschätzte Ware geworden.

Und laut jüngsten Berichten werden die Perlen in diese Länder exportiert.

Ein Pathi (3,2 bis 3,6 Kilogramm) der Buddhachitta aus Kavre kostet 25 Lakhs (1 Lakh entspricht 100.000 Rupien, es handelt sich bei 25 Lakhs also um 2.500.000 Rupien, A.d.Ü. Infoquelle: Hier)

Einer Legende nach hatte Buddha bei seinen Meditationen drei Pflanzen zurück gelassen: Zwei davon, in Lumbini und bei Namobudhha in Kavre, starben ab und nur eine, die in der nepalesischen Region Timal, überlebte. Von ihr stammen heutige Populationen ab.

Laut einer anderen Überlieferung hatte der tibetanische Guru Padma Sambhav einen Bodhichitta-Baum zurück gelassen, nachdem er sich zur Meditation in Kavre aufgehalten hatte.

Wie das Portal Setopati berichtet, sind die Nachfrage und die Beliebtheit der Perlen gemeinsam mit deren Preis in die Höhe geschossen, seit der Dalai Lama vor vier Jahren erklärt hatte, der Budhhachitta aus Nepal liefere die beste Qualität.

Womit in der Timal Region inzwischen ein blühender Buddhachitta-Handel floriert, dessen Umschlagswert sich auf rund eine Milliarde nepalesischer Rupien beläuft (9,8 Millionen US-Dollar). In der Region niedergelassene Anbauer, die Buddhachitta-Bäume kultivieren, verdienen zuweilen hunderttausende Rupien durch den Verkauf eines einzigen dieser Bäume.

Seit der Handel so stark zugenommen hat, gibt es auch prompt mehr Gefahren. Aus Furcht davor, ausgeraubt zu werden, haben Händler nun begonnen, Hubschrauber zu chartern, wenn sie die Budhhachitta-Perlen von den Anbauern abholen. Das jedenfalls berichtet das beliebte Internetportal Onlinekhabar:

Hubschrauber gechartert, um Budhhachittas zu kaufen!

Und wie Nagariknews berichtet, haben einige der Anbauer sogar begonnen, bei den Buddhachitta- Bäumen zu übernachten, um deren Samen vor Dieben zu schützen:

Übernachtung unter einem Budhhachitta-Baum.

Angesichts der Vorteile der Buddhachitta Bäume haben einige Bauern nun noch mehr dieser Bäume auf ihren Ländereien gepflanzt. Das Forscherduo Bhattarai und Pathak sagt, es gebe ein großes Potential für die Entwicklung eines kommerziellen Anbaus dieser Spezies. Hierdurch könnten lukrative Einkommensquellen erschlossen werden.

Während man noch beeindruckt ist über diesen in mehrfacher Hinsicht wunderbaren Baum, ist auch ein Dokumentarfilm in Arbeit: “Beads of Meditation” (Gebetsperlen) wird die religiösen, kulturellen und wissenschaftlichen Aspekte des Budhhachitta entschlüsseln, zeigen und erklären:

Ein Dokumentarfilm zur Budhhachitta.

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