Madagaskar: Apokalyptische Szenen in Andranondambo nach Kämpfen zwischen Dörfern um Bodenrechte

Die Zeitung L'Express Mada berichtet, dass das gesamte Dorf Andranondambo [fr] im Süden von Madagaskar während Kämpfen zwischen zwei Dörfern zerstört wurde. Den gewaltsamen Auseinandersetzung war ein Konflikt um Bodenrechte vorausgegangen. Bei den Kämpfen zwischen dem 20. und 22. Mai gab es in Andranondambo keine Überlebenden. Einer der Militärpolizisten erinnert sich [fr]:

A notre arrivée, un chien errant était en train de dévorer un bras arraché d’ un corps. Dans une maison anéantie par les flammes, nous avons mis la main sur une dépouille. L’air était irrespirable [..] Même l’école publique et l’église d’Andranondambo ont été ravagées. Les toitures en tôle ont été arrachées avec tous les mobiliers.

Als wir ankamen, fraß ein Hund die Überreste einer Leiche. In einem nahegelegenen Haus, das abgebrannt war, fanden wir noch mehr Leichen. Der Gestank war unerträglich. Selbst die Schule und die Kirche waren völlig verwüstet. Alle Häuser waren komplett zerstört.

Die Streitigkeiten um die Bodennutzung begannen im Jahr 1991, als in Andranondambo wichtige Saphir- und Glimmervorkommen entdeckt wurden. Infolgedessen erlebte Andranondambo einen Ansturm von Minenbetreibern und die Dorfbewohner wurden in das Nachbardorf Ambato­tsivala verdrängt. Seitdem gab es zwischen den beiden Dörfern Auseinandersetzungen um die Landrechte, doch der Konflikt hatte noch nie solch erschreckend gewaltsame Ausmaße angenommen wie in dieser Woche.

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