Mapa76: Datenbankjournalismus deckt Übergriffe der Staatsgewalt während der argentinischen Diktatur auf

In Argentinien spielt der Datenbankjounalismus eine wesentliche Rolle in investigativen Berichten über Gegenwart und Vergangenheit des Landes.

Paolo Gonzalo von Periodismo Ciudadano [es] hebt die Arbeit der Journalistin Sandra Crucianelli in diesem Bereich hervor und stellt das Projekt Mapa76 vor, einer Landkarte, die Informationen über die Opfer von Menschenrechtsverletzungen während der Diktatur von 1976 bis 1983 mit Ortskoordinaten speichert und aufbereitet.

Unten ist Paula Gonzalo's Artikel [es], lizenziert unter Creative Commons Attribution 3.0 Unported (CC BY 3.0).

Mapa 76

Mapa76

Die technologische Revolution und die Entwicklung von Tools und Möglichkeiten für die Bürgerbeteiligung machen die heutige Zeit unter journalistischen und kommunikativen Aspekten besonders spannend. Der Datenbankjournalismus ist ein neuer Ansatz, der helfen kann im investigativen Journalismus andere Wege zu gehen.

Sandra Crucianelli [en], Mitglied des Journalistenverbandes Knight International Journalism Fellowship, berichtet aus Argentinien, wie Datenbankjournalismus, Bürgerbeteiligung und neue Technologien zusammen mit prominenten Medienorganisationen wie La Nación [es], eine der größten Tageszeitungen des Landes, Transparenz schaffen können.

Sandra Crucianelli führt [en] ein Team investigativer Journalisten, das die Steuereinnahmen öffentlicher Versorgunsbetriebe bestimmen will. Sie hilft ein Team von Datenbankjournalisten auszubilden, das diese Art der Informationen für spätere investigative Berichte extrahieren und analysieren kann und das “die Öffentlichkeit ermutigen [soll] daran teilzunehmen”.

Crucianelli arbeitet zudem mit dem örtlichen Ableger von Hacks/Hackers [en] zusammen, um neue Apps zu entwickeln, mit denen Daten gesammelt und dargestellt werden können. Unter diesen Projekten ist Mapa76 [es], eine Karte auf der Informationen zum berüchtigten “Schmutzigen Krieg” verzeichnet werden können und in der Informationen über die Opfer von Menschenrechtsverletzungen während der Argentinischen Militärdiktatur (1976-83) aufbereitet werden.

Auf der Seite wird erklärt:

Mapa76 es un software de investigación periodística dedicado a la extracción automática de datos, análisis semántico y la estructuración de la información recopilada con el propósito de mostrar relaciones de manera visual e interactiva (líneas de tiempo, mapas interactivos y árboles de conexiones -treemap-) en la información relacionada con los juicios de la última dictadura militar y los juicios en curso. Esta herramienta debe permitir que el investigador pueda seleccionar y cruzar datos de diversas fuentes documentales para generar historias e identificar relaciones difíciles de encontrar y/o comprender por métodos tradicionales.

Las cifras oficiales de desaparecidos durante la última dictadura militar argentina (1976-1983) ascienden a 13.000, pero las organizaciones de derechos humanos afirman que son 30.000.

Mapa76 [es] ist eine Software für den investigativen Journalismus, mit der Daten automatisch extrahiert, semantisch analysiert und gesammelte Informationen organisiert werden. Damit können Zusammenhänge zwischen Gerichtsverfahren der ehemaligen Militärdiktatur und heutigen Prozessen visualisiert und interaktiv dargestellt werden (auf Zeitachsen, interaktiven und hierarchischen Karten). Mit diesem Werkzeug sollte es dem Rechercheur möglich sein, Daten aus unterschiedlichen dokumentarischen Quellen auszuwählen und zueinander in Beziehung zu setzen und so Geschichten zu erzählen und Verbindungen aufzudecken, die mit traditionellen Methoden schwer zu entdecken oder verstehen gewesen wären.

Offizielle Schätzungen [es] gehen davon aus, dass unter Argentiniens ehemaliger Militärdiktatur [es] (1976-1983) 13 000 Menschen “verschwanden”, Menschenrechtsorganisationen nennen dagegen eine Zahl von 30 000 [es].

In diesem Video, aufgenommen im Nationalen Archiv des Gedenkens [es], der frühren Navy School of Mechanics (ESMA) [Technikschule der Marine] –wo sich die größte Einrichtung für Geheime Festnahmen, Folterungen und Ermordungen (CCD [es]) befand–, erklärt das Mapa76 Team [en] wie man mit Mapa76 Inhalte darstellen kann, die von der Nationalkommission für das Verschwinden von Personen (CONADEP) zur Verfügung gestellt werden.

Unterhaltung beginnen

Für Autoren: Anmelden »

Richtlinien

  • Alle Kommentare werden moderiert. Sende nicht mehrmals den gleichen Kommentar, damit er nicht als Spam gelöscht wird.
  • Bitte geh respektvoll mit anderen um. Hass-Kommentare, Obszönes und persönliche Beleidigungen werden nicht freigeschaltet..