Anführer von al-Qaida hält in sozialen Medien Vorlesungen über den “islamischen Frühling”

Screen Shot of one of the Twitter accounts which announced Al Zawahiri's lecture series

Screenshot eines der Twitterprofile, die eine Reihe von Vorlesungen von az-Zawahiri ankündigen, die in sozialen Medien erscheinen sollen.

Al-Qaidas Anführer Ayman az-Zawahiri soll in sozialen Netzwerken eine Reihe von Vorlesungen über den “Islamischen Frühling” halten.

Die Ankündigung geht in den sozialen Medien umher. Auf Twitter sagt dieser anonyme Nutzer:

So Gott will wird es bald eine Serie über den islamischen Frühling des Emirs #Ayman az-Zawahiri geben, möge Gott ihn beschützen.

Ein Screenshot des Tweets ist oben beigefügt, da Profile, die militante Gruppen unterstützen, in Folge von Benutzerbeschwerden in der Regel von Twitter gelöscht werden. Gemäß den Regeln auf Twitter sind Einträge verboten, die Gewalt fördern:

Gewalt und Drohungen: Du darfst keine Gewaltandrohungen gegen andere veröffentlichen oder posten oder Gewalt gegen andere fördern.

Twitter behält sich das Recht vor Profile, die sich nicht an die Richtlinien halten, zu entfernen:

Wenn ein Account gegen unsere Richtlinie in Bezug auf missbräuchliches Verhalten verstößt, hängen die Maßnahmen, die wir gegen den Account ergreifen, von der Schwere des Verstoßes ab. Wir können Nutzer bitten, Informationen zu bestätigen oder bereitzustellen, spezifische Tweets löschen oder den Account vorübergehend oder für immer sperren.

Zaid Benjamin, ein Journalist, der in Washington, D.C. ansässig ist, beobachtet dschihadistische Profile in sozialen Netzwerken. Er macht eine ähnliche Ankündigung, ohne jedoch seine Quelle zu erwähnen:

Der Anführer der al-Qaida Ayman az-Zawahiri soll in einer Reihe von Vorlesungen, die in sozialen Medien veröffentlicht werden sollen, über den “islamischen Frühling” sprechen.

Es wird auch nicht erwähnt, wo genau diese Vorlesungen zugänglich gemacht werden sollen.

Militante Gruppe wie al-Qaida und Splittergruppen wie den IS daran zu hindern, ihre Botschaften in sozialen Medien zu verbreiten und mehr Anhänger anzuwerben, ist in den letzten Jahren zu einem harten Kampf geworden. Die meisten Plattformen wie Google und Facebook verbieten in ihren Nutzungsbedingungen Inhalte, die zu Gewalt, Terrorismus oder Hassparolen auffordern und behalten sich das Recht vor, derartiges von ihrer Seite zu entfernen. Doch das hält Anhänger dieser Gruppen nicht davon ab dennoch aktiv zu werden.

Screen shot of a Topsy search for mentions of  Ayman Al Zawahiri, in Arabic, on Twitter

Screenshot einer Topsy-Suche auf Twitter zu Einträgen von Ayman az-Zawahiri auf Arabisch.

Eine Topsy-Suche zu Einträgen auf Arabisch, die Ayman az-Zawahiri erwähnen, zeigt mehr als 360 Tweets in den vergangenen 23 Tagen. Viele teilen seine Zitate und Fatwas und preisen ihn als “Terror-Genie”. Ein Nutzer stellt sogar einen Link über die Seite JustPaste zur Verfügung, der zu einem Buch von az-Zawahiri über den Dschihad führt.

Der Ägypter az-Zawahiri, 64 Jahre alt, übernahm 2011 nach dem Tod des Saudi-Arabers Osama Bin Laden die Führung von al-Qaida.

Die zahlreichen Aufstände, die in der arabische Welt seit dem Sturz des Regimes von Zine el-Abidine Ben Ali 2011 in Tunesien stattfinden, werden als arabischer Frühling bezeichnet. Einige nennen die Aufstände auch den islamischen Frühling, da die entfaltenden Ereignisse mit der Entstehung von islamistischen Bewegungen einhergegangen sind. Manche dieser Bewegungen wie beispielsweise die islamische Partei Ennahda in Tunesien arbeiten innerhalb des politischen Systems. Der IS dagegen zerstört ganze Regionen.

Es ist nicht bekannt auf welchen islamischen Frühling az-Zawahiri sich beziehen wird. Aber wir können es kaum erwarten, es aus erster Hand zu erfahren, wie die Journalistin Sherine Tadros sarkastisch hervorhebt:

Ich kann es gar nicht erwarten…

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