Iranisch-Kurdischer Aktivist, als Jugendlicher verschwunden, Monate nach angekündigter Exekution wieder aufgetaucht

Uncertainty exists over Saman Naseem's death after international pressure to prevent his execution. Image taken from the Amnesty International campaign to stop Saman Naseem's execution.

Nach internationalem Druck zur Verhinderung seiner Exekution bestand Unsicherheit über den Tod von Saman Naseem. Das Bild entstammt der Amnesty International-Kampagne: Stoppt Saman Naseems Hinrichtung. Foto: Amnesty International.

Saman Naseem, ein jugendlicher kurdischer Aktivist, der seit seiner für Februar geplanten Hinrichtung eine Zeitspanne von fünf Monaten durchlebte, war am vergangenen Wochenende von seinem Gefängnis aus dazu in der Lage, seine Verwandten anzurufen, berichtete Amnesty International. Einen Tag vor seiner angekündigten Hinrichtung wurde er an einen unbekannten Ort gebracht, der sich nun als das Gefängnis Zanjan herausgestellt hat. Weder seine Familie noch die Anwälte erhielten bis jetzt irgendwelche Informationen über seinen Verbleib.

Global Voices verfolgt die Geschichte des 22-jährigen Saman Naseem seit dem vergangenen Winter, als Menschenrechtler dazu aufriefen, den kurdischen Aktivisten freizulassen, der zum Zeitpunkt der Verhaftung wegen des Vorwurfs Mitglied einer bewaffneten kurdischen Oppositionsgruppe zu sein, noch ein Teenager war.

Aktivisten und Rechtsanwälte, die an Naseems Fall arbeiten, sowie seine Familie wurden über den Stand des Verfahrens und über seinen Verbleib im Dunkeln gelassen, nachdem der Hinrichtungstermin aufgehoben worden ist. Es wurde bis zur letzten Minute gearbeitet, verschiedene Kampagnen übten international Druck auf den Iran aus, um die für den 19. Februar vorgesehene Exekution zu stoppen. Sein Todesurteil und auch seine Inhaftierung sind sowohl nach iranischem Recht als auch gemäß den internationalen Verpflichtungen des Landes gesetzwidrig, weil Naseem zum Zeitpunkt der Verhaftung noch minderjährig gewesen ist (er war erst 17 Jahre alt).

In einer Stellungnahme für Naseems Amnesty-Kampagne erklärte Philip Luther, Direktor von Amnesty International für den Mittleren Osten und Nordafrika:

The welcome revelation that Saman Naseem was not executed and will receive a retrial is incredible news for his relatives, but raises very troubling questions about what the authorities have been doing to him while they held him in secret.

Die erfreuliche Enthüllung, dass Saman Naseem nicht hingerichtet worden ist und ein Wiederaufnahmeverfahren bekommt, ist für seine Angehörigen eine unglaubliche Nachricht. Aber dadurch werden auch beunruhigende Fragen aufgeworfen, nämlich was die Behörden mit ihm getan haben, seitdem sie ihn verstecken.

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