Serbische Künstler bieten “Nachbarschafts-Aushang” für milde Gaben

Das Bild von den Ärmsten unserer Gesellschaft, die durch Müllberge hindurch vagabundieren, ist in den letzten Jahren in vielen Balkanländern unglücklicherweise zu einem gewohnten Anblick geworden. Von den 38.000 Ruheständlern, die gegenwärtig in Serbien eine Mindestrente von mageren 120 Euro erhalten – nicht genug, um damit einen ganzen Monat lang über die Runden zu kommen – bis hin zu den zahlreichen in serbischen Städten lebenden Roma sind viele dazu gezwungen, den allerletzten Ausweg zu suchen, um an Nahrungsmittel und Kleidung zu kommen – die Mülltonnen der Umgebung. 

Eine Gruppe von Künstlern, genannt “Blatobran” (“Schmutzfänger”) beteiligten sich kürzlich an einem Wettbewerb des Mikser Festvals 2014 in Belgrad, den sie gewannen. Ihr Projekt, ein “Nachbarschafts-Aushang” (“Komšijski čiviluk”), ist dazu bestimmt, noch essbare Nahrungsmittel sowie noch brauchbare Kleidungsstücke “auszuhängen”, die von dem glücklicheren Teil der serbischen Bevölkerung weggeworfen werden. Die Gruppe erklärte es auf ihrer Facebookseite [sr]: 

[The] idea behind the project ‘Komsijski civiluk’ (thank you Mikser for making it happen and TTK for the final product ‘The Neighborly Hanger’). Many poor people every day dig through garbage bins looking for food, clothes and recycling materials. Of all the segments of the population, the Roma are the most vulnerable. This project was designed to raise awareness of food waste and recycling and to help the poorest citizens to use it; about 50% of wasted food in industrialized countries ends up in the trash even though it is edible. The idea is to place ‘Neighborhood hanger’ next to garbage container so that citizens can leave the food and clothing that would be available to users in a dignified manner and to contribute to the quality of life of local communities.

[Die] Idee hinter dem Projekt “Komsijski civiluk” (Dank an Mikser für das Ermöglichen und TTK für das Resultat “Nachbarschafts-Aushang”): Jeden Tag graben sich viele arme Leute durch Müllcontainer hindurch und suchen nach Lebensmitteln, Kleidung und wiederverwertbarem Material. Von allen Bevölkerungsgruppen sind die Roma am wenigsten geschützt. Dieses Projekt ist dazu bestimmt, ein Bewusstsein zu schaffen für die Verschwendung von Lebensmitteln sowie für das Wiederverwenden, um den Ärmsten zu helfen; in den industrialisierten Ländern enden ungefähr 50 Prozent der verschwendeten Lebensmittel in der Mülltonne, obwohl sie noch essbar sind. Nun besteht die Idee darin, neben den Müllcontainern “Nachbarschafts-Aushänge” anzubringen, sodass die Bürger dort Lebensmittel und Kleidung ablegen können, um sie für andere Nutzer verfügbar zu machen und zwar auf eine würdige Art und Weise. Dadurch soll auch ein Beitrag zur Lebensqualität der Kommunen geleistet werden. 

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