Argentinien: Die Tragödie der Familie Pomar

In den letzten Wochen berichteten die argentinischen Medien ausführlich über das Verschwinden der Familie Pomar. Am 14. November waren Fernando Pomar, seine Frau Gabriela Viagrán und ihre beiden Kinder Candelaria und Pilar mit dem Auto in die 220 km von Buenos Aires entfernt liegende Stadt Pergamino unterwegs und verschwanden, nachdem sie eine Zahlstelle passiert hatten.

Sowohl die Polizei als auch die Medien konstruierten verschiedene Hypothesen über das Verschwinden der Familie, von denen viele den Vater, Fernando Pomar, verantwortlich machten und als möglichen Mörder ausmachten.

Am 8. Dezember wurde das Auto in der Nähe der Stadt Pergamino überschlagen neben der Straße gefunden. Alle Familienmitglieder wurden tot aufgefunden,wie die Zeitung El Clarín [es] berichtete. Die Polizei gab an, der Grund dafür sei ein Autounfall gewesen: Das Auto überschlug sich, als es aus einer Kurve flog. Das hohe Gras neben der Straße ist ein möglicher Grund dafür, dass der Wagen nicht früher entdeckt wurde.

Nach dieser Erkenntnis der Polizei, wurden hauptsächlich zwei Themen in der argentinischen Community diskutiert. Das erste war die Ineffizienz der Polizei. Auf Twitter findet man under dem Hashtag „#pomar“ [es] viele Meinungen zum fehlenden Vermögen der Polizei der Provinz Buenos Aires ihr Fälle zu lösen.

User @la_despistada [es] schreibt:

La misma polícia que investigó el caso Pomar es la que lucha contra la inseguridad, protegiendonos???. #pomar

Die gleiche Polizei, die den Fall Pomar untersuchte, ist diejenige, die die Unsicherheit bekämpft und uns schützen soll???. #pomar

User christian4oux [es] schreibt außerdem:

la impotencia que me genera que la institución que nos brinda “seguridad” es tan corrupta e inepta #policía #pomar

die Unfähigkeit, die ich fühle, dadurch, dass ich weiß, dass die Institution, die uns „Sicherheit“ bietet, so korrupt und incompetent ist #policía #pomar

Für Blogger JSK-SDE [es] ist es schwer zu glauben, dass es 24 Tage gedauert hat, das Auto zu finden:

Se sabe que el lugar es transitado, hay numerosos establecimientos cerca, que ¿nadie vio o sintió nada?. Me es muy difícil creerlo, 24 días son muchos días para que nadie vea ni sienta nada.

Es ist bekannt, dass [die Straße nach Pergamino] viel befahren ist, es gibt viele Unternehmen in der Nähe der Straße, niemand will etwas gesehen oder ein Gefühl gehabt haben? Es ist schwer zu glauben, 24 Tage ist zu lange dafür, dass niemand etwas gesehen oder gefühlt hat.

Die Blogs Soy Más de lo Mismo [es] und Visualmente [es] beteiligten sich ebenfalls and der Unsicherheitsdiskussion.

Bei dem anderen Hauptthema ging es um die Leistung der Medien. Sowohl Fernsehshows als auch Zeitungen enthüllten alle möglichen Theorien über die Familie. Auf Magia Crítica [es], spricht Alejandro Agostinelli über die Medien, die „Hellseher“ zur Diskussion des Falls heranzogen:

Parapsicólogos y videntes dijeron que estaban vivos. Ufólogos hablaron de teleportaciones. Expertos en casos policiales se ensañaron con el padre. O con el padre del padre. Ahora sabemos que la familia Pomar murió en un accidente de tránsito.

Parapsychologen und Hellseher sagten, sie seien am Leben. Ufologen sprachen von Teleportation. Kriminalexperten hegten einen Groll gegen den Vater. Oder gegen den Vater des Vaters. Jetzt wissen wir, dass die Familie Pomar bei einem Autounfall ums Leben kam.

Auf Twitter, schreibt User Daniel Molina [es]:

El caso Pomar es el índice de seriedad del periodismo argentino: todo lo que dijeron era mentira, sin atenuantes

Der Fall Pomar ist der Seriositätsindex des argentinischen Journalismus: Alles was sie gesagt haben war Lüge, keine mildernden Umstände.

Mehr über die Berichterstattung der Medien ist auf den Blogs La Puta Pituca [es] und Los Lanzallamas [es] zu finden.

Auf Seguridad Vial [es] wird lieber einem anderen Thema Aufmerksamkeit geschenkt: Der Fall wird hoffentlich dazu beitragen, die Sicherheit auf den Straßen zu verbessern.

Ojalá que estas muertes no hayan sido en vano y que ahora que el caso se esclareció -con un final trágico pero que “no vende”- no quede todo en el olvido. Que los colegas de la prensa que tanto escribieron y hablaron en vano, que ahora al menos llenen espacios exigiendo más seguridad vial, algo que nunca está de más.

Hoffentlich waren diese Todesfälle nicht umsonst und jetzt, da der Fall aufgeklärt ist – mit tragischem Ende, obwohl eines das sich nicht „verkauft“ – wird er nicht in Vergessenheit geraten. Hoffen wir, dass die Kollegen von der Presse, die so viel umsonst geschrieben und gesagt haben, nun die Spalten mit Forderungen nach mehr Sicherheit auf den Straßen füllen werden, etwas, das nie oft genug erwähnt werden kann.

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