Jordanien: Königliches Debüt auf YouTube

Königin Rania von Jordanien schließt sich der Gemeinschaft der YouTuber an – sehr zur Freude jordanischer Blogger und Vlogger aus dem gesamten Nahen Osten. Mit einem Aufruf, Klischees aufzubrechen und in eine internationale Kommunikation zu treten, erschien die folgende Botschaft gestern (am 31.03.08; Anm. d. Übs.) auf YouTube:

Königin Rania startet ihre Präsenz auf YouTube mit diesem exklusiven Video.
Seht es euch an, um ihre Botschaft an YouTuber auf der ganzen Welt zu hören und nehmt teil an der Konversation.

Die Nachricht beginnt mit:

In einer Welt, in der es so einfach ist, miteinander in Kontakt zu treten, sind wir noch immer voneinander getrennt. Da draußen gibt es eine ganze Welt der Wunder, die wir mit Klischees nicht genießen können. Es ist also wichtig für uns alle, unsere Kräfte zu bündeln, zusammen zu kommen und diese Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Ich bin immer wieder überrascht, welche Fragen mir über die arabische Welt und den Nahen Osten manchmal gestellt werden. Hassen alle Araber die Amerikaner? Dürfen arabische Frauen arbeiten? Gibt es YouTuber in Jordanien?

Auf Königin Ranias persönlicher Seite ist zu lesen:

Königin Rania hat jetzt eine offizielle YouTube-Seite mit einer exklusiven Botschaft zur Wichtigkeit eines interkulturellen Dialogs zur Beseitigung von Klischees. Die Seite Ihrer Majestät ist unter http://youtube.com/QueenRania zu erreichen.

In dem Video lädt Königin Rania Vlogger ein, ihr einige der falschen Vorstellungen über die arabische Welt zu schicken. Sie sagt:

Von jetzt an bis zum 12. August, dem Internationalen Tag der Jugend, hoffe ich, einige Fragen und Missverständnisse von YouTubern zu bekommen, die sie über die arabische Welt hören. Ich werde versuchen, sie einzeln anzugehen und auszuräumen. Ich bitte die YouTuber auch, mich zu unterstützen und einige dieser Klischees anzusprechen. Ich setze also auf Euer Geschick und Eure Kreativität, so dass dies ein Erfolg wird.

Naseem Tarawnah ist über die königliche Vloggerin begeistert und schreibt:

Es scheint eine Weile her zu sein, dass ich mich gefragt habe, ob Ihre Majestät Königin Rania eine Bloggerin ist. Neuerdings scheint es, als wäre sie einen Schritt weitergegangen und Vloggerin geworden.

Er fügt hinzu:

Ich denke, es ist eine sehr gute Initiative (und wünschte, ich hätte zuerst daran gedacht) und eines dieser Web-2.0-Projekte, die es meiner Meinung nach in diesem Umfang und in diesem Kontext noch nicht gibt. Auf jeden Fall werden die Kommentare noch interessanter zu lesen sein, seien sie positiv, negativ oder beleidigend. Das ist die freie und verrückte Welt, die wir Internet nennen. Es wird auch interessant, welche Form die Antworten annehmen. Man muss bedenken, dass dies über Klischees über Araber geht. Und Araber unterscheiden sich in kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und sogar religiösen Standards. Es könnte knifflig werden, dass die Königin von Jordanien diese Fragen so pauschal aufwirft. Ein weiterer schwieriger Bereich wird sein, sich durch religiöse Fragen durchzuarbeiten, ein Gebiet, das die Königin meiner Meinung nach tunlichst meiden sollte, da es hier in der Vergangenheit Missverständnisse gab.
Ich bin gespannt, ob dies eine einmalige Sache sein wird, oder ob wir die Königin öfter auf ihrem Video-Blog auf YouTube sehen werden. Ich frage mich auch, ob Seine Majestät König Abdullah in ihre Fußstapfen treten wird, obwohl ich glaube, dass das aufgrund der offensichtlichen Gründe eine schlechte Idee wäre.

Khobbeizah, der ebenfalls auf das Video verweist, hinterlässt eine einfache Botschaft. Er schreibt:

Königin Rania startet ihre Präsenz auf YouTube mit diesem exklusiven Video. Lasst uns mitmachen!

Sein jordanischer Landsmann Hani Obaid kommentiert das Video wie folgt:

Um ehrlich zu sein, dachte ich erst, das wäre ein Witz, wie die Facebook-Profile für die königliche Familie. Aber dann sah ich das Video und war positiv überrascht. Eine wunderbare Sache.

Bis jetzt gibt es 72 Kommentare (500, Stand 02.04.08; Anm. d. Übs.) zu dem Video – und es werden mehr.

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