Mittlerer Osten und Nordafrika: Eliot Spitzer

Der tiefe Fall von Eliot Spitzer machte Schlagzeilen, sobald die Journalisten von dem Skandal Wind bekamen. Auch die Blogger befassten sich mit dem Thema. Die Blogger aus dem Mittleren Osten und Nordafrika konzentrierten sich auf die Rolle seiner Ehefrau, und wie demütigend sie gelitten haben muss, als sie bei seinem Rücktritt neben ihm stehen musste.

Jemen:

Omar Barsawad ist empört darüber, wie Spitzers Frau und Familie gedemütigt wurden:

Als ein Mann, der sich einer hohen Moral verschrieben hat, als ein Mann, der sehr integer schien, als ein Politiker, der sich als rechtschaffend profilierte, der sich die öffentliche Korruption vorknöpfte, ist Eliot Spitzer nicht nur gefallen, er hat sich zum Deppen gemacht. Er hat seine Frau und Kinder verraten. Ich kann nicht verstehen, dass amerikanische Politiker keinerlei Rücksicht auf ihre Ehepartner nehmen. Spitzer hätte zumindest seiner Frau die öffentliche Demütigung ersparen können, bei seinem Rücktritt neben ihm zu stehen.

Sich als verheirateter Mann in eine andere Frau zu verlieben oder sich vom Charme einer anderen Frau betören zu lassen – das kann ich verstehen. Aber als verheirateter Mann – gerade in Spitzers Position – zu einer Prostituierten zu gehen, mehrfach, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich habe nicht gewusst, dass es so grotesk teure Prostituierte gibt! Amerika ist wirklich ein Land der Extreme und Exzesse.

Spitzer ist ein Heuchler sonder gleichen. Er hat jedem vorgemacht, er sei etwas besonderes und kein gewöhnlicher amerikanischer Politiker. Er ist nur noch ein Trottel und Possenreißer. Unglücklicherweise ist er verheiratet. Das finde ich am traurigsten: Dass er seine Familie so tief und furchtbar verletzt hat.

Palästina:

Auch Al Falasteenyia kann ihren Ekel über die Art verbergen, auf die Ms. Spitzer neben ihrem gefallenen Mann stand. Sie malt sich aus, wie die Situation beschrieben worden wäre, wär Spitzer “jemand anders” gewesen:

“Ich weiß nicht, warum sie mit ihm auf dem Podest stand.”

“Ich hätte das nicht mitgemacht.”

“Oh klar, ich wäre bei ihm gewesen, um ihn festzukeilen!”

… das Gespräch der drei Frauen ging weiter, als ich mit ihnen im Aufzug stand. Es machte auf mich den Anschein, dass die Diskussion anders verlaufen wäre, wenn es nicht um Spitzer gehen würde, an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit, die Frauen hätten gesagt:

“Diese armen Frauen.”

“Was für eine unterdrückende Kultur – die Art, wie die Frauen im Schatten ihrer Ehemänner stehen.”

“Wirklich. Wenn sie doch nur hier her kommen könnten um zu sehen, wie wir leben, wie unabhängig wir sind.”

Obwohl viele anderer Meinung sind als Silda Spitzer, und obwohl viele sie dafür kritisieren, dass sie neben ihrem Mann stand, behauptet niemand, sie würde unterdrückt werden. Ich sage nicht, dass das der Fall wäre – ich stelle hier nur die Wortwahl in Frage. Es ist seltsam, wie schnell man Menschen an anderen Orten als ‘unterdrückt’ abstempelt. Als gebe es in den USA keine Unterdrückung (jeglicher Form).

Israel:

Sharvul hat ebenfalls kein Verständnis für Ms. Spitzers verhalten:

Ich habe ein paar Sekunden der Pressekonferenz gesehen, in der Eliot Spitzer zurücktritt. Eines verstehe ich nicht: Warum stand seine Frau neben ihm? Wäre sie angesichts der Umstände nicht lieber zuhause geblieben? Warum verlangen Politiker von ihren Frauen, während einer solchen öffentlichen Demütigung neben ihnen zu stehen? Es ist doch nicht so, dass es irgendwelche Zweifel gäbe, und sie zeigt nun Unterstützung in einer grundlosen Anklage, oder? Ich versteh das einfach nicht.

Saudi Arabien:

Dotsson schreibt über die 22jährige Prostituierte, mit der Eliot Spitzer erwischt wurde:

Ashley hat ein MySpace-Profil und einige Bilder, die ich bereits an sicherer Stelle hochgeladen habe, falls sie auf die Idee kommen sollte, ihr Profil für die Öffentlichkeit zu sperren … nicht schlecht. Gar nicht schlecht. Ashley ist besser als Bill Clintons Monica Lewinsky, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie 4300$ die Stunde wert ist. Ich sehe in Asheys Zukunft ein Buch-Vertrag und hoffentlich ein paar Bilder für den Playboy.

(Dieser Artikel ist auch bei Voices without Votes erschienen.)

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