Kasachstan: Interview mit Regiseur Akhan Satayev

Morgen läuft in den kasachischen und russischen Kinos “Racketeer” an, einer er ersten kommerziellen Filme aus Kasachstan. Die Zuschauer bekommen einen Einblick in das Leben eines jungen Boxers aus Almaty, der in den komplizierten Zeiten der 1990er Jahre mit seinen Fäusten für ein besseres Leben kämpfen möchte und dafür später einen hohen Preis zahlen muss. Es folgt ein (von Neweurasia präsentiertes)  Interview mit Akhan Satayev, Regisseur und Produzent des Films, der bislang vor allem in der Werbung gearbeitet hat.

In der Geschichte des Kinos gab es viele äußerst erfolgreiche Regiedebüts von Werbefilmern. Welche Zuschauerzahlen erwarten Sie? Sind sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Ja, ich denke die Werbeproduktionen, mit denen wir uns seit 10 Jahren befassen, waren eine gute Schule. Es war sehr angenehm, den Film mit dem selben Team machen zu können. Ich hoffe, dass die Ticketverkäufe akzeptabel laufen werden (wenn die Filmpiraten nicht alles verderben). Und ja, wir sind zu 99% zufrieden mit dem Film.

Wie sehen die weiteren Pläne Ihrer Firma Satai-Film aus? Wollen Sie nicht einen Film über die Tricks der Geschäftemacher drehen? Oder neue Genres ausprobieren? Oder hängen alle weitern Projekte vom Erfolg von “Racketeer” ab?

Natürlich wollen wir weiter machen und haben auch schon Pläne für die Zukunft, aber wir müssen den Erfolg des ersten Films abwarten. Wenn alles gut läuft, wollen wir uns an andere Genre wagen. Das Wichtigste ist dann ein gutes Drehbuch.

 Das kasachische Kino war für seine Arthouse- und New-Wave Filme bekannt. Ganz ehrlich: Was halten Sie von dem neuen Trend, den Ihr Film gesetzt hat: Ist es ein Fortschritt für die inländische Filmindustrie – oder ein Rückschritt?

Ich bin davon überzeugt, dass jeder Versuch, einen kommerziellen Film zu drehen, ein Schritt nach vorne ist. Wenn wir keinen Anfang machen, werden wir niemals gute, einwandfreie und konkurrenzfähige kommerzielle Filme haben.

 Eine an Kasachstan angepasste Version der russischen Banditefilme “Brigada” und “Bumer” mit Vladimir Vdorvichenkov – einem Schauspieler, der sich mit solchen Filmen einen Namen gemacht hat – unter kommerziellen Gesichtspunkten sieht das alles makellos aus. Machen Sie sich keine Sorgen, dass Ihre Message (“Das Böse bring nur böses hervor und nimmt kein gutes Ende”) an den Jugendlichen vorbeigehen könnte, die nur das Bild des romantischen Bösewichts wahrnehmen?

Ja, Vladimir Vdorvichenkovs Beteiligung hat den kommerziellen Wert des Films erhöht. Nebenbei passt er aber auch perfekt für die Rolle des kriminellen Strippenziehers aus Moskau.

Ich kann Ihnen versichern, dass wir die Ganoven nicht romantisieren – einmal davon abgesehen, dass wir die Kriminellen nun einmal thematisieren. Das machen wir ganz deutlich.

 Veröffentlicht von Adil Nurmakov.

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