Mord am Pressesprecher des Premierministers lenkt Aufmerksamkeit auf steigende Kriminalität der Bahamas

Hand gun; image by Lisa Roe, used under a CC BY-SA 2.0 license.

“Hand gun”. Bild von Lisa Roe, benutzt unter einer CC BY-SA 2.0 Lizenz.

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Latore Mackey, Pressesprecher des bahamischen Premierministers Perry Christie, wurde am 26. August während einer Fahrt in einem Staatswagen erschossen. Mackey, der auch stellvertretender Direktor des Bahamas Information Service ist, eines Vermittlungsdienstes für die Kommunikation zwischen der Regierung und der bahamischen Bevölkerung, hatte zu dem Zeitpunkt gerade sein Nachtlokal geschlossen und war in Begleitung eines Angestellten.

Laut Berichten, wurden bereits vier Männer in Verbindung mit dem Mord verhaftet.

In einer Presseerklärung drückte Premierminister Christie Sorge aus – nicht nur in Bezug auf den Verlust seines Freundes, sondern auch allgemein hinsichtlich der Kriminalität auf den Bahamas:

I was shocked, but again the question for me is one beyond my friend, the question is unless we are able to come to grips with what is happening at the level of the streets we have a real problem in this country that goes to the root of how we react one to one another. Because it is easy to believe that it is localised and retaliatory where, you shot me and I shot you, but when you see it now begin to stretch and extend itself to people who you least expect to be involved in any kind of underhand activity, who may have just been a victim of circumstance, then you know we have a lot of work to do and a lot of work to do in the immediate future.

Ich war geschockt, aber wieder einmal geht die Frage an mich weiter hinaus als bis zu meinem Freund. Die Frage ist, wenn wir das, was auf den Straßen passiert, nicht unter Kontrolle bekommen, wir ein richtiges Problem in diesem Land bekommen, das sich bis auf die Wurzeln unseres Zusammenleben auswirkt. Denn es ist einfach zu glauben, dass “Ich erschieße dich und du erschießt mich” örtlich begrenzt und vergeltend wäre, aber wenn man sieht, wie es sich vergrößert und sich auf Menschen ausweitet, von denen man am wenigsten gedacht hätte, dass sie in irgendeiner Art von hinterhältigen Aktivitäten involviert sind und die wahrscheinlich nur ein Opfer der Umstände waren, dann weiß man, dass in nächster Zeit noch viel Arbeit getan werden muss.

Die Gewaltverbrechen des Landes sind in letzter Zeit gestiegen, es kam zu einem erhöhtem Vorkommen von bewaffneten Raubüberfällen, Körperverletzungen und Hauseinbrüchen. Die Regierung, die mit dem Problem ringt, hat seit Mitte letzten Jahres keine Verbrechensstatistik veröffentlicht. Mit über 370.00 Einwohner, von denen der Großteil (ca. 70 Prozent) auf New Providence Island leben, ist die Eskalation der Kriminalität ein wachsendes Problem.

Trotz der Initiativen der Royal Bahamas Police Force zur Bekämpfung der Kriminalität nehmen auch die Verbrechen gegen Touristen zu. Auf Weblog Bahamas hingegen, schiebt H. Armbrister die Schuld direkt Bahamas’ Erste-Welt-Nachbar zu und bittet den Premierminister das Problem mit den US-Präsidenten Barack Obama zu besprechen:

To the very best of my knowledge no armaments nor ammunition are manufactured or even assembled in our Bahamaland, or, probably, even in the entire Caribbean, therefore, sir, please open an immediate dialogue with the President of the United States of America, a country that is a major manufacturer of guns and ammunition, not to request but to demand that America does much, much more to seal its borders to the illegal export of these weapons of war; instead of making fun of this little nation of ours by issuing travel warnings to the American public, knowing full-well that the cause of our problems is the United States.

Soweit ich weiß, werden weder Waffen noch Munition auf unseren Bahamas produziert oder auch nur zusammengebaut oder wahrscheinlich nicht einmal in der gesamten Karibik. Daher, Sir, eröffnen Sie bitte sofort einen Dialog mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten Amerikas, einem Land, welches ein Hauptproduzent von Schusswaffen und Munition ist. Es gilt nicht, Amerika zu bitten, viel viel mehr zu tun um die Grenzen zum illegalen Export dieser Kriegswaffen zu verschließen, sondern es von Amerika zu fordern: Sie sollten sich nicht über unsere kleine Nation lustig zu machen, in dem sie Reisewarnungen an die US-amerikanische Öffentlichkeit herausgeben, wohl wissend, dass der wahre Grund für unser Problem die Vereinigten Staaten sind.

Zahlreiche Nutzer sozialer Medien, wie etwa Millie Thompson, hinterließen in Bezug auf den kürzlich geschehenen Mord Beileidsbekundungen auf Facebook:

Death leaves a heartache only God can heal but Latore have left many many beautiful memories no one can steal. Cry and cry to your heart content your tears are your holy water it will heal you as they flow. Rest In Paradise .

Zwar hinterlässt der Tod einen Kummer, den nur Gott heilen kann, aber Latore hat viele viele wunderschöne Erinnerungen hinterlassen, die keiner mehr stehlen kann. Weine und weine nach Herzenslust, deine Tränen sind das Weihwasser, das dich heilt, während es fließt. Ruhe im Paradies Latore.

Auch Twitternutzer brachten ihre Beileidswünsche dar und zeigten sich besorgt über die Kriminalität auf den Bahamas.

…mein Gott.. das Blut auf den Straßen ist absurd.. säubere es, Herr.. Ruhe in Frieden, Latore Mackey… So traurig, Mann!

Über die sinnlose Ermordung Latore Mackeys zu hören, macht mich traurig. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen engen Freunden. Möge er in Frieden ruhen.

Die Nachricht über den Tod von Latore Mackey ist eine schockierende Warnung an uns alle, dass Verbrechen uns alle betreffen kann und es auch tut. Wir müssen ein besserer Staat sein.

Einer der Twitternutzer fragte sich, warum es den Tod seines Pressesprechers benötigte, damit der Premierminister das Kriminalitätsproblem anspricht:

Der PM spricht, nachdem Latore Mackey ermordet wurde. Wow, wir hatten fünf Ermordungen binnen 24 Stunden letzte Woche und er schwieg.

Mackeys Ermordung trieb die Zahl der diesjährigen Morde auf den Bahamas auf 83.

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