Mobiles Bezahlen hat das Leben in Kenia auf dreierlei Weise verändert

M-Pesa payment till at a restaurant in Kenya. Photo released under Creative Commons by Wikipedia user Raidarmax.

M-Pesa-Kasse in einem Restaurant in Kenia, Foto: Raidarmax, Wikimedia (CC BY-SA 3.0

Der Monat März 2014 steht für sieben Jahre M-Pesa. Das ist ein mithilfe von Mobiltelefonen funktionierender Service für den bargeldlosen Zahlungsverkehr, für das elektronische Aufbewahren von Geldguthaben sowie zur Aufnahme und Rückzahlung von Mikrokrediten. Dieser Dienst wurde von Kenias Telekommunikationsgesellschaft Safaricom eingeführt. M-Pesa funktioniert wie eine Bank: Die Teilnehmer speichern in ihren Mobiltelefonen ein Guthaben, das sie sich in einer Safaricom-Geschäftsstelle oder in irgendeiner der M-Pesa-Agenturen auszahlen lassen können. Bei diesen Verfügungen wird der Kontoinhaber anhand seines bei Safaricom gespeicherten Fotos und eines Nummerncodes identifiziert. 

In Kenia war Safaricom das erste Unternehmen, das mobiles Bezahlen ermöglichte. Bis heute dominiert das Unternehmen diesen Markt. Aber auch andere Gesellschaften, wie Airtel, Orange und Yu bieten inzwischen ähnliche Dienstleistungen an. Zur Feier des siebten Jahrestages ermunterte Safaricom seine Kunden, auf Twitter unter dem Hashtag #BeforeMPESA zu zeigen, wie M-Pesa sich auf ihr Leben ausgewirkt hat.

Hier sind drei gängige Antworten:

1. M-Pesa bietet den Kenianern eine Alternative, um ihr Geld sicher aufzubewahren:

#VorMPESA wie die Leute versucht haben, ihr Geld sicher aufzubewahren.

2. Durch M-Pesa können Kenianer jetzt so ziemlich alles bezahlen, sogar für das Opfer in der Kirche [Sadaka] und Stromrechnungen: 

Ich kann ganz bequem Sadaka [Kirchenopfer] bezahlen, von meinem Wohnzimmer aus, ohne in die Kirche gehen zu müssen.

#VorMPESA auf diese Weise bin ich zur Bank gereist, um meine Stromrechnung zu bezahlen.

Um es kurz zu machen: Alle diese Serviceleistungen machen mein Leben leichter, seit ich bei MPESA bin.

War per Anhalter unterwegs … uns ging das Benzin aus … zu viert mussten wir eine Meile zu Fuß gehen, um Benzin zu kaufen [bezahlt mit M-Pesa].

Nach dem Essen mit deiner Freundin merkst du, dass du dein Geld zu Hause vergessen hast.

Die Bezahlung der Mitgift war immer hektisch … seit Mpesa ist es einfacher.

Zum Schulanfang sind einige Leute umgekippt, die in den langen Schlangen vor den Banken warten mussten.

Wie ich auf das Geld warten musste, das mir zugesendet wurde durch Postapay [einem Service der Post] #VorMPESA.

#VorMPESA und danach #7JahreMPESA

3. Jedes Mobiltelefon verschafft Zugang zu M-Pesa:

@kebiwot #7YearsOfMPESA but the phone is 20 years old

#7JahreMPESA, aber mein Telefon ist 20 Jahre alt.

Trotz allem, nicht jeder ist so scharf auf M-Pesa

Einige Kenianer nutzten das Jubiläum, um ihren Frust über M-Pesa zu zeigen und diejenigen zu kritisieren, die diesen Service anpreisen:

“Ich rieche die Lügen” … mit diesen ganzen Märchen über M-Pesa.

Wie Safaricom dich lockt, um dich fertig zu machen……

Samuel Gikuru stellt Safaricoms Beweggründe in Frage [en] und beschuldigt das Unternehmen sogar, die Idee von einem Kenianer gestohlen zu haben:

Bin ich der einzige, oder haben auch andere bemerkt, dass Safaricom alles nur mit der Absicht tut, kenianische Technologie-Startups zu vernichten? Angefangen mit Unternehmen für Pay-TV, Versicherungen… In Kenia erzählt man sich Geschichten darüber, wie ein Kenianer seiner Milliarden-Dollar-Idee beraubt wurde, die heute Mpesas ist. Die Neuheit soll dem Management von Safaricom angetragen worden sein. Dort habe man den Urheber mit der Begründung weggeschickt, seine Idee sei nicht realisierbar. Nur um diesen Service wenige Monate später selber zu starten. Das ist die Geschichte, die in Kenia in aller Munde ist. 

Ein neu erschienenes Buch enthüllt jedoch, dass ein leitender Mitarbeiter von Vodafone M-Pesa im Jahre 2003 konzipiert hat. Kenianer hatten so gut wie überhaupt nichts zu tun mit dem Aufbau von M-Pesa. Durch dieses Vorhaben hatte die Welt Kenia plötzlich als Drehscheibe für Innovationen auf dem Radar.

… mit M-PESA gibt es für die Privatsphäre keine Garantie mehr. Für weniger als 10 Schilling kann man zu jedem Telefon die Daten des Anschlussinhabers haben und ob derjenige für diesen Service registriert ist, nichts leichter als das. Darüber hinaus nutzen Entführer diesen Service für ihre Lösegeldforderungen. Um sicherzustellen, dass sie nicht sofort gefasst werden, eröffnen sie ein Konto mit der Nummer eines gefälschten Personalausweis, der auf Nairobis berüchtigter River Road zu haben ist. Safaricom unternimmt nichts, um die Echtheit von Identitätsnachweisen zu prüfen.

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