Mosambikaner verabschieden sich von Mandela

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Am Morgen des 6. Dezember tauchten die ersten Nachrichten in den sozialen Netzwerken Mosambiks auf, dass Nelson Mandela [de], Held des Kampfes gegen die Apartheid [de] im benachbarten Südafrika im Alter von 95 Jahren gestorben sei. Auf Facebook berichteten vor allem die Seiten Jornal @verdade, CanalMoz und Jornal O País über den Tod des Südafrikaners. „Descanse em Paz“ (Ruhe in Frieden) und „Adeus Madiba“ (Auf Wiedersehen Madiba) waren die häufigsten Kommentare der tausenden Internetnutzer, die sich entschieden hatten, dem Veteranen des südafrikanischen Gleichheitskampfes eine letzte Nachricht zu hinterlassen.

Blumen vor dem Haus von Nelson Mandela in Maputo. Foto von Julian Circo

Rosaldo Kalado schrieb einen Kommentar auf der Facebook-Seite der Zeitung O País und versucht Mandelas Wirken hervor zustellen:

perdemos um pai de Africa, este que sacrificou a sua juventude ate a propria imagem para um bem comum. entretanto, [acho que é] a hora de erguermos a cabeça e olharmos para a frente, transformarmos as lagrimas em punhos duros para combater tudo e todos [que] de algum modo contribuem para o desabar da África. em memoria do embondeiro africano peco 1 minuto de silencio. descanse em paz, saiba [que] manteremos os seu ideais em peso!

Wir haben einen Vater Afrikas verloren, der seine Jugend und sogar seinen Ruf für das Gute geopfert hat. Ich glaube, es ist Zeit, dass wir aufstehen und nach vorne schauen und unsere Tränen uns die Kraft geben, gegen alles zu kämpfen, was in irgendeine Weise Afrika schaden könnte. Deswegen bitte ich um eine Schweigeminute. Ruhe in Frieden, wir versuchen deine Ideale aufrecht zu erhalten.

Ein anderer Kommentar, geschrieben von Pauladas Do Moçambicano auf Jornal @verdade:

Nelson Mandela partiste para uma viagem sem volta e sem dizer nenhum adeus ao mundo e causando um enorme vazio nos coraçoes dos que ti [sic] amam…
Mas mesmo assim voce será imortal no coração de cada Sul-Africano e no mundo inteiro….
Que Deus lhe dê um eterno descanso..
Paz a sua alma….
R.I.P

Nelson Mandela, du bist einfach weggefahren, auf eine Reise ohne Rückkehr, und du hast noch nicht mal Auf Wiedersehen gesagt. Du hinterlässt eine große Leere in den Herzen derer, die dich lieben…
Aber dennoch wirst du in den Herzen jedes Südafrikaners und auf der ganzen Welt untersterblich sein….
Möge dir Gott ewige Ruhe schenken…
Frieden für deine Seele….
R.I.P

Während einige Mandelas Seele Frieden wünschen, denken andere (wie hier Jorge Olímpio), dass ‚Madiba‘ niemals ruhen wird:

Paz Madiba, tu ja mais descansaras, porque iremos [incomodar-te] sempre em busca da tua sabedoria! Eterna, God Bless You Rasta Mandela.

Friede, Madiba, du wirst niemals ruhen, weil wir dich aufgrund deiner Weisheit immer wieder aufsuchen werden! Auf ewig, God Bless You Rasta Mandela.

Der Tod von Mandela gab aber auch gleichzeitig Anlass für einige humorvolle Kommentare. Mj Lena veröffentlichte in ihrem Profil folgende Nachricht, die sich darauf bezieht, dass Mandelas Frau und jetzige Witwe, die Mosambikanerin Graça Machel, auch die Ehefrau von Samora Machel war, dem ersten Präsidenten Mosambiks:

Liguem TV apartir das 23:59h. Hoje ha m*** no ceu. Mandela morreu e Samora [está a espera] dele la, num ring, tudo por causa da viuva “Graca Machel. Pediram ao Papa Joao Paulo II pra arbitrar o duelo e ele negou alegando [que] mesmo na igreja catolica, e’ condenavel atitude de Mandela.qual é a sua opniao?

Macht mal heute den Fernseher um 23:59 an, im Himmel wird's hoch her gehen. Mandela ist gestorben und Samora wartet dort auf ihn im Kampfring, es geht um die Witwe Graça. Papst Johannes Paul II. wurde gefragt, ob er den Schiedsrichter macht, aber er hat abgelehnt und gesagt, dass selbst in der katholischen Kirche das Verhalten von Mandela nicht gut geheißen würde. Was ist eure Meinung?

Edbarra's Leäo schrieb auf der Seite von @verdade:

Samora te espera pra [começarem] mas uma guerra, por causa da Graça… Boa sorty

Samora wartet auf dich, damit ihr ‘nen neuen Krieg anfangen könnt, diesmal geht's um Graça…. Viel Glück!

Gleichzeitig wurden diese humorvollen bis spöttischen Kommentare kritisiert, seien sie doch der Situation, angesichts der Trauer und des Schmerzes, nicht angemessen. Valério Maúnde schrieb:

As piadas em momentos inapropriados como este, revela [sic] ignorancia e incenssibilidade [sic] para com a dor alheia. Pare e reveja os teus conceitos. Aprenda a ser humano, ou pelo menos, em público, finja que és.

Solche Witze in dieser Situation zu schreiben, zeigt die Ignoranz und Unfähigkeit, mit dem Schmerz umzugehen. Hör auf und schau noch mal, was du geschrieben hast. Lern mal menschlich zu sein, oder tu zumindest in der Öffentlichkeit, als ob du es wärest.

 Das Titelfoto [en] wurde von Sue Kramer in Kapstadt am 29. Juni 2013 erstellt (Copyright Demotix).

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