Argentinien: 35 Tote bei Überschwemmungen in Buenos Aires

Die verheerenden Regenfälle, die über der Provinz Buenos Aires niedergegangen sind, führten zum Tod von mindestens 35 Personen [es], Tausende wurden obdachlos.

Das Blog EA2CPG berichtet [es] über das Klimaphänomen vom 2. April, dem Feiertag anlässlich des Tags des Veteranen und der Gefallenen des Falklandkrieges:

La ciudad de Buenos Aires tiene unos tres millones de habitantes. Más de un 10% de la población ha sido afectada directamente por las últimas lluvias, las más dañinas de los últimos 107 años, de acuerdo con las autoridades. La Reina del Plata se pareció en la madrugada del martes a Venecia y necesitará muchos días para retomar la normalidad.

Die Stadt Buenos Aires hat ungefähr drei Millionen Einwohner. Mehr als 10% der Bevölkerung waren von den jüngsten Regenfällen direkt betroffen, nach Angaben der Behörden wurden in den letzten 107 Jahren nie stärkere Schäden durch Niederschläge verursacht. La Reina del Plata ähnelte an diesem Dienstagmorgen Venedig, und es wird einige Tage dauern, bis sie wieder zur Normalität zurückkehrt.

Popckorn [es], ein Blog über Handy-Fotografie in Buenos Aires, veröffentlicht Aufnahmen [es] von Bürgern in einigen der von den starken Regenfällen betroffenen Vierteln. Die Nutzerin informeya teilt bei YouTube dieses Video über die Überschwemmungen:

https://www.youtube.com/watch?v=yu6BfQQFPnI

In dem Post “#Temporal:Relatos de la Catástrofe [Unwetter: Berichte von der Katastrophe]”, publiziert die Zeitschrift Revista Anfibia [es] Bilder von der Tragödie, außerdem auch einige Berichte der Geschädigten, die auf Facebook veröffentlicht worden sind, wie der des Musikers Gabo Ferro:

La colección de discos de Gardel de mi viejo flotando entre los míos y los de mis amigos. La casa levantada sobre una correntada. Entre la somnolencia de la madrugada, el asombro y la impotencia. Sacar el agua y tragar saliva. Seis horas sacando agua. En su casa, mi vieja eligiendo entre sus cosas guardadas durante 79 años que tirar y que secar para salvar. Una vecina triste como un fantasma pues el agua le arrebató una foto; lo único que le quedaba de su hijo.

Die Gardel-Platten-Sammlung meines Vaters schwimmt zwischen meinen Platten und denen meiner Freunde. Das Haus wurde von dem Wasserstrom angehoben. Zwischen der Verschlafenheit des frühen Morgens, dem Schreck und der Ohnmacht. Wasser schöpfen und Spucke schlucken. Sechs Stunden Wasser hinausschöpfen. Meine Mutter sortiert in ihrem Haus die 79 Jahre lang aufbewahrten Sachen, entscheidet, was weggeworfen und was getrocknet wird, um es zu retten. Eine Nachbarin ist auf gespenstische Art traurig, denn das Wasser hat ein Foto mit sich gerissen; das einzige, was von ihrem Sohn geblieben war.

Das sind nicht die ersten Überschwemmungen [es] in der Provinz Buenos Aires. Die immer wiederkehrenden Schäden durch Regenfälle führten unter den argentinischen Bloggern zu einer Debatte darüber, ob die Ursache für die Katastrophe die fehlende Investition in die Infrastruktur, das rasche Zunehmen der Bebauung oder der Klimawandel ist.

Die Facebook-Seite [es] Cátedra Libre del Agua [Freier Lehrstuhl für Wasser] analysiert [es] die Veränderungen, die Buenos Aires seit seiner Gründung erfahren hat:

Pero por qué se inunda Buenos Aires? Desde su fundación, la ciudad fue creciendo y extendiéndose hacia el conurbano bonaerense. A medida que este crecimiento se encontraba con arroyos que desembocan al Río de la Plata se los entubaba, se rellenaba su cauce y a lotear que se acaba el mundo. La renta urbana es una tentación difícil de evitar. Durante un tiempo estos entubamientos soportaban bien la lluvia, pero a medida que se siguió construyendo la superficie natural absorbente disminuyó y el volumen de agua que comenzó a pasar por allí aumentó. A esto hay que sumarle la desaparición de los pulmones de manzana y su sustitución por cemento, además de la poca pendiente que tenían los arroyos que fueron entubados. Finalmente, están los rellenos sanitarios en la costa del Río de la Plata para ganar superficie con fines inmobiliario que aumentan el largo de los entubamientos hasta llegar al desagüe naturales.

Aber warum wird Buenos Aires überschwemmt? Seit ihrer Gründung ist die Stadt gewachsen und hat sich in die Umgebung ausgedehnt. In dem Maße wie dieses Wachstum auf Zuflüsse des Río de la Plata stieß, wurden diese durch Rohre geleitet, Flussbetten wurden aufgefüllt und dann wurde auf Teufel komm raus parzelliert. Die städtischen Steuern sind eine schwer zu umgehende Versuchung. Eine Zeit lang hielten diese Rohrleitungen dem Regenwasser stand, aber in dem Maße, wie die Bebauung zunahm, verringerte sich die natürliche absorbierende Oberfläche und die durchfließende Wassermenge stieg an. Dazu kommt das Verschwinden der Grünflächen, an ihre Stelle traten betonierte Areale, die durch Rohre geleiteten Wasserläufe haben außerdem nur ein geringes Gefälle. Und schließlich sind da noch die Deponien am Ufer des Río de la Plata, mit denen Baufläche gewonnen werden soll und für die die Rohrleitungen bis zu den natürlichen Abflüssen verlängert werden müssen.

Der Artikel führt weiter aus:

Si después de todo esto Buenos Aires no se inunda, es porque hay sequía. Además, el agua tiene memoria, siempre buscará ir por los mismos lugares que supo ir antaño. Una parte irá por los entubamientos y, el resto, por la superficie. Y así se producirá la inundación, una y otra vez.

Wenn Buenos Aires nach alledem nicht überschwemmt wird, so liegt das daran, dass es eine Dürre gibt. Außerdem hat das Wasser ein Gedächtnis. Es versucht immer wieder dieselben Wege entlang zu fließen, die es seit Urzeiten kennt. Ein Teil fließt durch die Rohrleitungen, und der Rest die Oberfläche entlang. Und so entstehen die Überschwemmungen, ein ums andere Mal.

imagen de @gstreger

von Gustavo Streger (@gstreger) auf Twitter geteiltes Foto.

Inzwischen suchen auch die Landesregierung unter Cristina Fernández de Kirchner und die Stadtverwaltung von Buenos Aires nach Schuldigen. Die nationale Nachrichtenagentur Telam [es] veröffentlicht die Erklärungen [es] des Planungsministers Argentiniens, Julio De Vido:

El ministro de Planificación Federal, Julio De Vido, aseguró que “otra vez la falta de gestión” del gobierno de Mauricio Macri “nos lleva a lamentar víctimas fatales y deja a 450 mil vecinos sin luz” en la Ciudad.

Der Planungsminister Argentiniens, Julio De Vido, versicherte, dass “einmal mehr die Inaktivität” der Stadtverwaltung unter Mauricio Macri “zu Todesfällen führte und dazu, dass 450.000 Bürger der Stadt keinen Strom haben”.

Andererseits berichtet Comunas 24.com [es], dass der Bürgermeister von Buenos Aires, Mauricio Macri, folgendes erklärt hat [es]:

“Los vecinos de Belgrano me dijeron que en algunos sectores algunas obras parciales que hicimos contribuyeron a mitigar un poco el problema, pero ha habido muchísimo daño y, obviamente, lo que falta es esta obra final en el arroyo Vega, que todavía no hemos podido iniciar por la falta del aval nacional para tomar el crédito” […] “Yo pienso que la Presidenta debe haber visto lo que pasó ayer y todo lo que sufrió la gente de esa zona, en sus domicilios y en los comercios. Espero que baje una orden que nos habilite para tomar este tipo de crédito”. Macri recordó que hace más de cuatro años que la Ciudad solicita esos avales y aclaró que el crédito, “lo va a pagar la Ciudad integramente.”

Die Bewohner des Viertels Belgrano haben mir gesagt, dass die von uns begonnenen Bauarbeiten in einigen Bereichen dazu beigetragen haben, das Problem ein wenig zu mildern, aber es sind sehr große Schäden entstanden, und was natürlich fehlt, sind die abschließenden Arbeiten am Arroyo Vega, mit denen wir noch nicht beginnen konnten, weil die Staatsbürgschaft für die Kreditaufnahme noch nicht genehmigt wurde” […] “Ich denke, dass die Präsidentin wahrscheinlich gesehen hat, was gestern passiert ist und was den Menschen in dieser Gegend, in ihren Häusern und Geschäften zugestoßen ist. Ich hoffe, dass sie eine Anordnung erlässt, mit der uns die Aufnahme eines solchen Kredits bewilligt wird”. Macri erinnerte daran, dass die Stadt diese Staatsbürgschaft seit mehr als vier Jahren fordert, und erklärte, dass “die Stadt den Kredit vollständig abzahlen wird”.

Laura Yabrun (@LambreLau [es]) schreibt:

@lambrelau: Para no quedar fuera de las circunstancias, CFK [Cristina Fernández de Kirchner] y Macri se lavaron bien las manos #inundaciones #dondeestaCFK #Macri

@lambrelau: Um sich aus der Situation herauszuwinden, haben CFK [Cristina Fernández de Kirchner] und Macri ihre Hände in Unschuld gewaschen #inundaciones [Überschwemmungen] #dondeestaCFK [Wo ist CFK] #Macri

Die Bürgerjournalismus-Webseite Letra Compartida [es] und das Nachrichtenportal Infobae [es] veröffentlichen in Storify weitere Fotos und Berichte.

Kleines Foto des Twitter-Nutzers @JoseIniesta.

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