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Mazedonien: Friedensmarsch für Samstag, 17. März, geplant

Kategorien: Ost- und Zentraleuropa, Mazedonien, Bürgermedien, Ethnie & Rasse, Internetaktivismus, Kriege & Konflikte, Medien & Journalismus, Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Politik, Protest

Die Menschen des multiethnischen Landes Mazedonien organisieren für diesen Samstag einen Friedensmarsch, als Ausdruck ihrer Sorge über die aktuellen rassistischen Verbrechen, die Vorboten eines Bürgerkrieg sein könnten.

Der Marsch ist für Samstag, den 17. März 2012 um 14:00 Uhr im Skopje Stadtpark geplant. Informationen dazu werden über diese Facebook-Veranstaltung [1] [mk], diesen Tweetvite-Event [2] [mk], den Twitter-Account Zaedno za mir [3] (Gemeinsam für Frieden) und die Hashtags #PEACEmk, #ZaednoZaMir, #zzm oder #marshnamirot [4] verbreitet.

Die Initiative [5] [mk] wird von Aktivisten und etwa 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen, mit der Beteiligung von Künstlern und Medienpersönlichkeiten aller ethnischen Gruppen, die keine Wiederholung der Konflikte des Jahres 2001 [6] (auch bekannt als das “Zweite-Halbzeit-Konzept” [7] [mk]) sehen wollen, organisiert. Sie sagen:

Poster frür

Wir sind:
FÜR Frieden!
FÜR Zusammenleben anstatt nebeneinander leben!
FÜR Beruhigung der Spannungen!
FÜR das Gute aller Menschen!
FÜR Freundschaft!
FÜR eine Gesellschaft ohne Gewalt!
Ohne Vorurteile und Manipulationen!
Wir begrüßen alle, die sich um den Abbau der Spannungen bemühen und das Bewusstsein für Zusammenleben stärken!
Dies ist ein Thema des bürgerlichen und menschlichen Bewusstseins.
Lasst uns den Samen der Liebe pflanzen.
Wir wollen es und wir können es schaffen!

Der Marsch kommt als Reaktion auf eine Serie von Entwicklungen von interethnischer Gewalt [8], inklusive langsamer [mk [9], sq [10]] und kontroverser Reaktionen der Behörden auf den Mord in Gostivar nach/während einem Streit um einen Parkplatz am 28. Februar, die der Beerdigung folgenden Proteste und das Bewerfen ausgewählter Läden mit Steinen, gefolgt von einer Reihe brutaler Zwischenfälle, die “spontane” “Racheakte” beinhalteten – Schlagen von Passanten auf den Straßen verschiedener mazedonischer Städte und in öffentlichen Verkehrsmitteln in Skopje, wobei Dutzende Menschen schwere Verletzungen davontrugen.

All dies wurde begleitet von voreingenommener Berichterstattung, bis zum Niveau offener Volksverhetzung [11] [mk] in den meisten der ethnisch oder linguistisch geteilten Privatmedien, die in Betrieb [12] bleiben [13]. Die Zeit der Verschlechterung der Sicherheitslage in Macedonien begann Ende Januar [14]. Ihr gingen langfristige Bemühungen der nationalistischen Mobilisierung von herrschenden ethnisch mazedonischen und ethnisch albanischen Parteien innerhalb ihrer “eigenen” ethnischen Gruppen voraus, sowie die rechtliche “Tradition” der Straffreiheit oder der Nachsicht [15] gegenüber Tätern von de facto Hassverbrechen [16]. (Das Konzept des Hassverbrechens als solches gibt es im mazedonischen Rechtssystem nicht, selbst wenn das Initiieren von ethnischem oder rassistischem Hass ein schweres Verbrechen ist)

Poster für Friedensmarsch von Nebojsha Galevski - Bane. Veröffentlicht mit dem Anliegen des Teilens und Weiterleitens.

Poster für Friedensmarsch von Nebojsha Galevski – Bane.

Teilnehmer der Initiative haben ihre Verpflichtung, mit Angehörigen anderer ethnischer Gruppen zusammenzuleben, Ausdruck verliehen, indem sie Übersetzungen des Aufrufes anfertigten und verschiedene andere Arbeiten produzierten. Der Grafiker Nebojsha Gelevski-Bane kreierte [17] zum Beispiel das oben abgebildete Poster, und der Theater- und Filmregisseur Srđan Janićijević veröffentlichte [18] eine weitere Grafik für den Frieden und eine Videoanzeige.